Der Umbruch zur Mehrstimmigkeit vollzieht sich Mitte des 15.Jh. Ein Meilenstein der Musikgeschichte wird das Lied „Innsbruck ich muss dich lassen“ von Heinrich Isaac.
Dieses Lied taucht in unzähligen Liedern der Zeit als Inspirationsquelle wieder auf. Neue Komponisten (Ludwig Senfl, Hans Leo Hassler, Orlando di Lasso) komponieren für die Höfe. Instrumente werden nun meist als Quartette in unterschiedlichen Tonlagen gespielt. Eine eigene Instrumentalmusik entwickelt sich, um den Bedarf an höfischem Zeremoniell abzudecken.
Dennoch bleibt gerade im deutschsprachigen Raum das Lied („Tenorlied“) in seiner schlichten Form erhalten und wird nun mehrstimmig ausgeziert. Der Umbruch in die Reformation gibt der Musik noch einmal einen großen Impuls, da nun weltliche Melodien in geistlicher Musik mit neuem deutschem Text auftauchen.