Spätmittelalter
Das Ende der Stauferzeit markiert den Übergang zum Spätmittelalter. Musikalisch tauchen nun auch in der weltlichen Musik vermehrt mehrstimmige Werke auf (Ars Nova, Trecento).
Einflüsse aus Italien sind hier ein wichtiger Wegbereiter um 1400. An der Schnittstelle wirkte Oswald von Wolkenstein (Südtirol), der ein großer Wegbereiter für die weltliche Mehrstimmigkeit im deutschen Sprachraum wurde. Er nahm Kompositionen aus dem Trecento und der Ars Nova auf und textete neu. Bisweilen sind auch eigene mehrstimmige Kompositionen darunter. Nicht ganz so kunstvoll aber nicht minder originell sind auch die Lieder des Mönchs von Salzburg und Hugo von Montforts. In den erstarkenden Städten mit ihren Zünften etabliert sich der Meistersang (z.B. Hans Sachs in Nürnberg). Die Epigonen des Minnesangs dichten in einer formalisierten Sprache, die vielfach auch religiösen Inhalt bekommt. Mit Michel Beheim taucht im Südwesten nochmals ein Sänger auf, der ganz in der Tradition des einstimmigen Gesangs mit politischen und moralischen Texten aufwartet.
Aus dieser Zeit sind uns auch Guillaume de Machaut und Philipp Vitry bekannt, die völlig neue polyphone Klangwelten erschufen. Die vierstimmige „Messe de Nostre Dame“ von Guillaume de Machaut wird ein Wendepunkt in der Musikgeschichte hin zur polyphonen Musik der Renaissance…
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